SPD Frühjahrsempfang ein voller Erfolg

Einen Stein im Brett hatte Offenbachs Oberbürgermeister Horst Schneider gleich zu Beginn bei seinen rund 40 Zuhörern: Hatte er doch eigens für den Frühjahrsempfang der SPD Niederdorfelden die Jahreshauptversammlung der Offenbacher Kickers sausen lassen. So war das Eis sofort gebrochen und der OB konnte mit seiner sympathischen Art auch „trockenere“ Themen wie den Schutzschirm für verschuldete Städte und Kommunen und die immensen Kraftanstrengungen der Stadt Offenbach, weitere Millionen einzusparen, kurzweilig und humorvoll vortragen. Die Liebe zu seiner Heimatstadt war ihm hierbei mit jedem Satz anzumerken. Vor allem die Stadtentwicklung ist Schneider besonders wichtig und wird in Projekten wie z.B. dem Hafen vorangetrieben. Auch eine Sanierung aller Offenbacher Schulen und nötigenfalls Neubauten werden in Angriff genommen. Verschmitzt merkte der OB an dieser Stelle an, dass man ihm an dieser Stelle auch nicht verbieten könne, Geld auszugeben, schliesslich gehöre die Bereitstellung der Schulen zu einer Pflichtaufgabe.

Beim Thema „Schule“ konnte auch gleich der zweite Gast des Abends, Landtagskandidat Christoph Degen, einhaken. Als Förderschullehrer erlebt er täglich die Schwierigkeiten, die der hessische Schulalltag vor allem für Kinder, die einen erhöhten Förderbedarf haben, bedeutet. Die finanziellen Mittel beispielsweise für die Inklusion werden den Schulen nur unzureichend zur Verfügung gestellt, so dass Lehrer und Eltern oft vor großen Schwierigkeiten stehen und nicht zuletzt die Kinder die Leidtragenden sind. Das Thema „fehlende Mittel“ spielt genau so eine Rolle bei der Einführung von Ganztagsschulen, denn auch hier werden die Schulen weitesgehend mit ihren Problemen alleine gelassen. „Mehr echte Ganztagsschulen, mehr individuelle Förderung und Unterstützung unserer Schulen und angemessene Vorkehrungen für den gemeinsamen Schulbesuch von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderungen“, das wünscht sich Christoph Degen, und will sich als Landtagsabgeordneter für diese Themen stark machen. Auch das große Chaos bei G8/G9 und das geplante hessische Kinderförderungsgesetz stoßen bei Degen auf breite Kritik.

Mit dem KiföG hat sich auch Bürgermeister Klaus Büttner bereits eingehend beschäftigt. Kinderbeutreuung ist im Ort eines der aktuellen Themen, und so konnte er gleich Neues zum Umbau des HL zur Kita berichten. Außerdem will Büttner die Gründung eines Gewerberinges anregen. Sich selber hat er zur Aufgabe gemacht, jährlich alle in Niederdorfelden ansässigen Betriebe zu besuchen, um „zu hören, wo der Schuh drückt.“ Durch die soliden Gewerbesteuereinnahmen gelinge es der Gemeinde nach wie vor, auch freiwillige Leistungen, wie zum Beispiel die Förderung von Ehrenamt und Vereinen vornehmen zu können. Geringfügige Sparmaßnahmen müssen allerdings auch in Niederdorfelden durchgeführt werden, um der Kommunalaufsicht gegenüber guten Willen zu zeigen. Dass hier beispielsweise die Grundsteuer B aktuell von 285 auf 295 Prozentpunkte angehoben wird, lässt Oberbürgermeister Horst Schneider laut lachen: In Offenbach wurde der Steuersatz nämlich gerade von 430 auf 500 erhöht. Es bleibt also festzustellen, dass es der Gemeinde Niederdorfelden nicht so schlecht geht, wie es vielleicht manchmal auf den ersten Blick aussieht.