
Nein, nicht was Sie denken: Diesmal hatte das wirklich gar nichts mit Fußball zu tun. Obwohl, am Ende irgendwie doch. Aber der Reihe nach!
Auf Einladung unseres Bundestagsabgeordneten Dr. Sascha Raabe fuhren vom 7. bis 11. Mai 2012 gleich vier Dorfeller mit nach Berlin: Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Dirk Bischoff mit seiner Frau Conny sowie Fraktionsvorsitzender Carsten Frey und seine Frau Juliane, die ebenfalls der SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung angehört.
Nach einer entspannenden Fahrt mit dem ICE konnten die Berlin-Reisenden zunächst in einer Stadtrundfahrt einen ersten Eindruck von der Stadt gewinnen. Nach einem türkischen Buffet mitten in Kreuzberg ging der Tag der Anreise zu Ende.
Der kommende Tag war für alle Mitglieder der Reisegruppe der wohl ereignisreichste: Zunächst wurde das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung besucht, um sich über die dortige Arbeit zu informieren. In der anschließenden Diskussion wurde näher darauf eingegangen, wie die deutsche Entwicklungshilfe organisiert ist und welche Aufgaben sich damit verbinden.
Danach stand ein Besuch im Willy-Brandt-Haus an, der für alle Teilnehmer sehr interessant war – schließlich ist hier die Bundeszentrale unserer Partei, der SPD. Gerade die Geschichte dieser Partei fasziniert bis heute, und einmal neben der Statue von Willy Brandt im Atrium zu stehen, ist ein ganz besonderer Moment. Gleich nach dem Mittagessen ging es weiter zur Bundeszentrale für politische Bildung, deren Sitz sich gleich am Checkpoint Charlie befindet. Auch hier gab es viele interessante Gespräche und Eindrücke. Sehr viel bedrückender erlebten die meisten sicherlich den nächsten Punkt auf der Tagesordnung: Eine Führung durch das Holocaust-Mahnmal am Brandenburger Tor. Die dazu gehörende Ausstellung konnten sich alle Teilnehmer unabhängig voneinander ansehen. Fazit: Ein beeindruckendes Bauwerk und ein sehr wichtiges Mahnmal, dass jeden daran erinnert, WIE wichtig es ist, sich zu erinnern. Nach dem Besuch an diesem Ort war die Umstellung auf die das Tagesprogramm abschließende Schifffahrt auf der Spree zunächst schwierig, die dann jedoch noch einmal einen sehr schönen Überblick über Berlin, diesmal eben vom Wasser aus, gab.
Der nächste Tag startete mit einem eher bedrückenden Besuchsziel deutscher Geschichte: Diesmal ging die Fahrt zur ehemaligen Stasi-Zentrale in der Normannenstraße. Hier befand sich das Dienstzimmer Erich Mielkes, das originalgetreu erhalten ist. Außerdem wird in der Ausstellung über die Opposition in der DDR, Fluchtversuche und die Bespitzelung durch die Stasi informiert. Direkt von dort aus fuhr die Reisegruppe zum Bendlerblock, der Hinrichtungsstätte von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seiner Mitstreiter beim Attentatsversuch vom 20. Juli 1944. Auch hier gab es eine sehr informative Führung über den deutschen Widerstand gegen Hitler. Insgesamt wurden auf diese Art und Weise an einem Vormittag zwei fürchterlich dunkle Kapitel deutscher Geschichte besucht, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und doch beide so gleich sind in ihrer Unbegreiflichkeit. Nach einem Mittagessen am Potsdamer Platz stand der Rest des Tages zur freien Verfügung, was nach der schweren Kost des Vormittags sehr gelegen kam.
Der letzte Tag in Berlin startete am eigentlichen Hauptschauplatz der deutschen Hauptstadt: Am Berliner Reichstag. Die Reisegruppe durfte für eine Weile als Besucher bei einer Plenarsitzung des Deutschen Bundestages zuschauen und -hören. Nun, die Gemeindevertretersitzungen in Niederdorfelden sind da oft spannender – und effektiver!
Danach nahm Dr. Sascha Raabe seine Besucher in Empfang und konnte eine Menge Interessantes aus seinem Leben als Abgeordneter erzählen. Besonders seine Mitgliedschaft im neu gegründeten, parteiübergreifenden Eintracht-Fanclub des Bundestages, den Bundesadlern, stieß dabei auf reges Interesse! Im Anschluss konnten die Teilnehmer noch die Kuppel des Reichstages besichtigen, die wirklich imposante Aussichten erlaubt. Nach einem späten Mittagessen brachen die Berlin-Besucher ein letztes mal auf, um eine Stadtrundfahrt durch den anderen Teil Berlins zu machen. Und siehe da: Hier ist die Schnittstelle zum Fußball! Auf dem Weg zum Olympia-Stadion kreuzte der Weg doch tatsächlich den des BVB-Reisebusses. Klar, am nächsten Samstag fand ja auch das Pokal-Endspiel gegen Bayern München statt! Und weil Busfahrer Murat ein Herz für seine Fahrgäste hatte, gab es noch zwei weitere Gelegenheiten, dem amtierenden Deutschen Meister zuzuwinken. Nun ging es langsam Richtung Hauptbahnhof, wo der ICE die Reisenden einsammelte und mit nur 5 Minuten Verspätung nach Hanau brachte.
Was bleibt, ist das Gefühl, selten so dicht am Puls unserer Nation gewesen zu sein: Was gewesen ist, was jetzt getan wird, und wie es (vielleicht) weiter gehen wird.
Wir bedanken uns bei Dr. Sascha Raabe für diese Chance, ein kleiner Teil davon geworden zu sein und so viele Eindrücke mit nach Hause nehmen zu können!