
Am 03. März 2011 steht eine Sondersitzung der Gemeindevertretung an und es wird nur einen Tagesordnungspunkt geben: Die Zulassung des Bürgerbegehrens gegen den Anbau am Kindergarten 100-Morgen-Wald sowie für den Kauf des ehemaligen HL-Marktes am Lindenplatz. Dieser Tagesordnungspunkt war in der letzten Sitzung am 10. Februar 2011 mit der Mehrheit der Stimmen von SPD und CDU wegen noch ausstehender Rechtsgutachten von der Tagesordnung genommen worden. Gegen diese Entscheidung hatten der Bürgermeister und Bündnis90/GRÜNE vehementen Protest eingelegt. Ihre Argumente: Die Gemeindevertreter hätten nicht die Kompetenz zu regieren, zum anderen sei eine verspätete Abstimmung kurz vor der Wahl nicht möglich. Hier musste sich der Bürgermeister im Nachgang vom HSGB (Hessischer Städte- und Gemeindebund) eines Besseren belehren lassen: Diese Vorgehensweise war zulässig und es gibt auch keine Frist für die Nachholung des abgesetzten Tagesordnungspunktes.
Um jedoch nicht mehr Zeit als nötig verstreichen zu lassen, ist durch die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Kristina Schneider (SPD), für den 03. März 2011 der Nachholtermin angesetzt worden.
Die von der SPD vorgebrachten Bedenken bezüglich der Formulierung des Textes und des Zustandekommens der Unterschriften reichen laut Rechtsgutachten nicht aus, um das Bürgerbegehren insgesamt für unzulässig zu erklären, auch wenn es noch rechtliche Bedenken z.B. hinsichtlich der geplanten Finanzierung gibt. Dennoch will auch die SPD Niederdorfelden den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit geben, selber über den geplanten Anbau und den daran gekoppelten Ankauf des ehemaligen HL zu entscheiden.
Im Falle eines ablehnenden Votums erklärt sich die SPD gesprächsbereit, die Anbauvariante nochmals auf den Prüfstand zu stellen. Einen Ankauf der Immobilie HL soll es jedoch auch dann nicht geben. Die finanziellen Bedenken der SPD gegen den Ankauf eines baufälligen ehemaligen Supermarktes haben weiterhin Bestand.