Am 04.11.2010 beschloss die Gemeindevertretung mehrheitlich mit den Stimmen der CDU- und SPD-Fraktion zum Thema Ausbau der Krippenbetreuung einen Anbau an die Kita 100 Morgenwald.
Grundlage des Beschlusses war ein Planungsvorschlag des Architektenbüros ghl, der am 03.11.2010 in einer Sondersitzung aller Ausschüsse vorgestellt wurde. In dieser Ausschusssitzung wurden ebenfalls Konzepte eines Neubaus auf dem Freigelände hinter der Schule („sog. Altenspielplatz“) und eines Umbaus des ehemaligen HL-Gebäudes am Lindenplatz präsentiert.
Neben den Baukosten (Anbau 100 MW 865.050,00 €, Neubau Altenspielplatz 1.139.126,00 € und Umbau Lindenplatz 807.200,00 € zuzüglich Kaufpreis für das Grundstück i.H.v ca. 500.000,00 € plus Kaufnebenkosten) wurden auch Vor- und Nachteile diskutiert, und bereits erste Optimierungsmöglichkeiten erörtert. Die Bauzeiten sind nach Aussage des Architekten Herrn Grimm in der Sondersitzung für alle Planungsvarianten identisch.
Letztendlich fiel erst in der Gemeindevertretersitzung die mehrheitliche Entscheidung für die Variante Anbau. Auf Basis der Kostenschätzung sollen in der Planungskon- zeption noch Optimierungen vorgenommen werden um die vier Gruppenräume auf jeweils mindestens 40 m2 zu vergrößern. Weitere Verbesserungsvorschläge sollen nach Vorstellungen der SPD und CDU unter Einbindung der Kita-Leitung und des Elternbeirates erarbeitet werden. So ist es für die beiden großen Fraktionen denkbar, den öffentlichen Spielplatz bis um 12:00 Uhr mittags für die Öffentlichkeit zu schlie- ßen und für den Kindergartenbetrieb zu öffnen, um dann ab 12:00 Uhr den Kinder- garten auf das ureigene Kindergartenaußengelände zu begrenzen und den Spielplatz der Öffentlichkeit freizugeben. Diese Lösung könnte durch jeweils ein Tor zum Kindergarten und des Eingangs zum Spielplatz mit kleinen Mitteln realisiert werden und in der Hauptauslastungszeit dem Kindergarten ein sehr großzügiges Außengelände bescheren.
Die Fraktionen CDU und SPD sehen in dem Anbau die Verwirklichung einer zentralen und flexiblen Kindergarten- und Kinderkrippenbetreuung, deren Kombination so- wohl für die Kinder und Eltern, aber auch für die ErzieherInnen in vielerlei Hinsicht große Vorteile und Synergien beinhalten.
Ein weiteres wichtiges Argument sind die zu erwartenden Geburtenzahlen in Niederdorfelden und der damit verbundene zukünftige Bedarf an Krippenplätzen in den Folgejahren. Bereits in diesem Jahr ist ein Rückgang zu verzeichnen. Dagegen wird der Kindergarten- und Hortbedarf steigen. Langfristig kann durch den Anbau an die Kita 100 Morgenwald und einer so möglichen Entlastung der Kita Pusteblume die Einrichtung einer weiteren Hort-Gruppe ermöglicht werden.
Abschließend sind auch die Kosten ein entscheidendes Argument für den Anbau. Es wurden nicht nur die reinen Baukosten sondern auch die Folge-, bzw. Unterhaltungs- kosten zur Entscheidung herangezogen. Ein Anbau ist eindeutig die kostengünstigste Variante, sowohl in den Bau- als auch den Folgekosten, da sich Synergien durch die räumliche Bündelung der Betreuung am 100-Morgen-Wald ergeben.
Bei der Realisierung des Krippenhauses ist die Finanzierung ein wichtiger Aspekt, der aufgrund der prekären Wirtschaftslage berücksichtigt werden muss. Die Gemein- de hat bei einem laufenden Haushaltsvolumen von 6,4 Mio € einen Gesamtschul- denstand von ca. 3,5 Mio €. Dieses Jahr kommen durch ein erneutes Haushaltsdefizit weiter 500.000 € Neuschulden dazu. Bereits im jetzigen Haushalt konnten geplante Investitionen nicht getätigt werden, da die Kommunalaufsicht es der Gemeinde Niederdorfelden nicht gestattet hatte, weitere Schulden aufzunehmen um diese Projekte durchzuführen (Sanierung Bürgerhaus, Straßensanierung Industriegebiet, Fuß- /Radweg entlang der Bahnlinie,…). Darüber hinaus stehen uns noch kostenintensive Projekte bevor (beispielsweise die Sanierung der Eisenbahnbrücke auf der Bischofsheimer Straße).
Bei dem Beschluss zum Krippenausbau für den Anbau an die Kita 100 Morgenwald haben die Fraktionen CDU und SPD unter Abwägung aller Vor- und Nachteile eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Entscheidung zum Wohle ganz Niederdorfeldens getroffen.
Mit freundlichen Grüßen
Karl Markloff | Dirk Kolander |
Fraktionsvorsitzender der SPD | Fraktionsvorsitzender der CDU |