Eben langt‘s!!!

Ich habe mir zwar im Laufe meiner über 20 Jahre in der Gemeindevertretung schon einiges an Unverschämtheiten, Beleidigungen und Unterstellungen von Ihnen anhören müssen, Herr Schmidt, aber jetzt reicht es mir. Ihr Kommentar zur Gemeindevertreter-sitzung ist eine Frechheit und entspricht zudem nicht der Wahrheit. Wie kommen Sie dazu, uns zu unterstellen, dass wir den Erzieherinnen Respekt und Dank verweigern, nur weil wir nicht den Ideen des Bürgermeisters folgen und die Gemeinde in ein finanzielles Chaos stürzen wollen? In einem haben Sie recht, Herr Zach hat seit 1 1/2 Jahren nichts anderes interessiert als seine Idee, den HL umzubauen (vielleicht zu einem Matthias-Zach-Haus?). Unsere Bitten um Prüfung anderer Möglichkeiten wurden ohne nähere Angaben mit „zu teuer“ verworfen.
Pädagogisches Konzept und Raumplan lagen vor, das stimmt, aber Finanzierung?, belastbare Zahlen?, die habe ich bis heute nicht gesehen. Und Kauf und Umbau für unter eine Million, da lachen doch die Hühner! Ich erinnere nur an den Umbau des alten Rathauses und die Differenz zwischen Kostenschätzung und Wirklichkeit. Alleine die Fenster waren ja schon 3 mal so teuer als geschätzt und was bei dem alten Gebäude HL-Markt noch alles an nicht sichtbaren und unkalkulierbaren Risiken auftauchen würde, kann keiner sagen. Das wäre ein finanzieller Tanz auf dem Vulkan. Auch wenn es Ihnen nicht gefällt, wir sind auch für die Finanzen und damit für die Handlungsfähigkeit der Gemeinde verantwortlich.

Die Gemeinde ist ohnehin verschuldet bis über beide Ohren und die Kreisaufsicht hat, wie Sie sich vielleicht noch erinnern, unsere letzten Haushalt nicht genehmigt. Wie wollen Sie da den Kauf und Umbau mit weit über einer Million und den laufenden Betrieb mit geschätzt (ASB) 500.000,– € pro Jahr stemmen? Wir wären bis über die Halskrause in Schulden gestürzt und hätten gar keinen Handlungsspielraum, weder für Kinder, noch für Jugendliche oder Senioren und Steuern und Gebühren müssten wir zwangsweise erhöhen. Wenn die Zwangsverwaltung das ist, was Sie wollen, na dann viel Spass. Dafür haben wir uns vor 30 Jahren nicht mit Händen und Füssen gegen die Eingemeindung und für unsere Selbständigkeit gewehrt. Finanzen sind kein Totschlagsargument, sondern leider ein sehr reales. Manchmal dachte ich, Sie hätten es begriffen, denn während Sie früher bei jeder Haushaltsverabschiedung forderten, die Kindergartengebühren zu streichen, ist diese Forderung seit Bürgermeister Zach den Haushalt erstellen lässt, nicht mehr erhoben worden.

Uns zu unterstellen, dass wir gegen eine gute Kinderbetreuung sind ist eine Frechheit. Ich habe schon vor 40 Jahren hier für einen Kindergarten gekämpft und mitgeholfen bei der Einrichtung der Ferienspiele, die wir Eltern damals mit einem Flohmarkt finanzierten. Frau Linossi ist eine der Mitbegründerinnen der Kinder-Lobby und Frau K. Schneider hat die Flohkiste mit ins Leben gerufen. Wenn es allerdings nach den Grünen gegangen wäre, hätten wir ja keinen Kindergarten im Neubaugebiet, denn Sie wollten ja damals lieber ein Altenheim, damit Herr Zach,wie er sich damals theatralisch ausdrückte, hier im Ort sterben könne. Und wie uns von mehreren Eltern erzählt wurde, hat Frau Conen noch vor ca. 3 Jahren sich furchtbar über die Mütter aufgeregt, die arbeiten gehen. Die sollten zuhause bleiben und sich um ihre Kinder kümmern!

Aber jetzt naht ja der Kommunalwahlkampf und man hat nichts vorzuweisen, also muss schnell ein Thema her und um die Bezahlung der Schulden können sich die nächsten Generationen kümmern. Frau Conen redet ja schon von einer Ausweisung des nächsten Neubaugebietes, das dann Geld in die Kasse bringt. Ja hallo, lasst uns vielleicht erstmal die bestehenden Probleme lösen, bevor wir mit neuen anfangen.

Edith Fährmann, Mitglied der Gemeindevertretung