
Das interfraktionelle Gespräch am vergangenen Donnerstag scheint den lange erhofften Durchbruch in der Frage der Betreuungssituation für unter 3-Jährige zu bringen. Auch Bürgermeister Zach scheint langsam dahinter zu kommen, dass sein bisher immer favorisiertes Krippenhaus jenseits des Machbaren liegt. Endlich fängt er an, den Forderungen der SPD nachzugehen, auch alternative Lösungsmöglichkeiten zu überprüfen und liess durch den Architekten des Kindergartens 100-Morgen-Wald, Herrn Grimm, verschiedene Möglichkeiten der Erweiterung des Kindergartens vorstellen.
Erstaunlicherweise hatte der Bürgermeister bisher immer erklärt, dass er ausser der Möglichkeit, das Gebäude des ehemaligen HL am Lindenplatz zu kaufen und zu einem Krippenhaus umbauen zu lassen, so gar keine Alternative sehe. Bereits im Frühjahr hatten die beiden großen Fraktionen SPD und CDU ihre Bedenken zur Finanzierbarkeit angemeldet, wurden aber immer abgebügelt.
Und nun der Schwenk um 180°C. Jetzt wird also doch über einen Anbau oder eine Container-Lösung nachgedacht. Nun, diese Idee hatte alle anderen schon vor einem halben Jahr. Die SPD Niederdorfelden hat immer wieder eine Container-Lösung vorgeschlagen und in persönlichen Gesprächen mit betroffenen Eltern dafür Zustimmung erhalten. Der Bürgermeister selber hat die ganze Zeit nur Druck aufgebaut, mit Fristen gedroht, die zu verstreichen drohten und zu Recht unzufriedenen Eltern falsche Versprechungen gemacht. Zu keinem Zeitpunkt hat er Alternativen geprüft, zu denen ihn sogar die Gemeindevertretung verdonnert hatte. Nun sagt selbst der Architekt, dass mit einer Umsetzung erst nach 9 – 12 Monaten gerechnet werden kann.
Wer hat denn die ganze Zeit für den Stillstand gesorgt? Der Bürgermeister alleine hat durch sein absurdes Festhalten an der einen großen Lösung wertvolle Zeit verstreichen lassen. Die Kinder, die zur Zeit in den beiden Krippengruppen im 100-Morgen-Wald betreut werden, werden wohl nicht mehr in den Genuss einer räumlichen Entspannung kommen.
Nun sind wir nach einigen Monaten genau so weit wie vorher, nur weil ein Bürgermeister stur an einer inhaltlich zwar sicherlich reizvollen, aber finanziell völlig utopischen Idee festhält. Wer verschuldet ist bis über beide Ohren kann sich nun einmal nicht den Ferrari leisten, sondern muss wohl eher nach einem Kompromiss suchen. Verantwortungsvoller Umgang mit den Gemeindefinanzen sieht jedenfalls anders aus.