
Bereits Anfang 2007 hat der Bürgermeister einen Engpass bei der Hortkinder-Betreuung in Niederdorfelden durch ein Provisorium gelöst. Eine der Hortgruppen zog mit einer temporären Genehmigung in den fünften und letzten Gruppenraum der KITA Pusteblume, obwohl dadurch die Zuwachsmöglichkeiten für Kindergartenplätze wegfielen und die Unterbringung von Hortkindern auf zwei verschiedene Standorte für die Kinderlobby nicht ideal ist. Allem Anschein nach sollte wegen einer fehlenden Planung schnell reagiert werden, daher wurde diese Lösung umgesetzt. Die zunächst gewonnene Zeit (ein Schuljahr) hätte nun genutzt werden müssen, um eine solide Planung und ein Konzept für die Kinderbetreuung in Niederdorfelden zu erstellen, das alle Aspekte (Hortkinder, Kindergartenkinder, unter 3-Jährige) berücksichtigt. Zwar hat der Bürgermeister einen Runden Tisch eingeführt , die damit verbundenen Möglichkeiten zur Planung wurden jedoch nicht ausgeschöpft.
Die Situation der Kinderlobby wird sich im nächsten Jahr weiter verschärfen. Die Anzahl der einzuschulenden Kinder aus Niederdorfelden steigt stark an. Darüber hinaus hat in den letzten Jahren der Anteil an Familien mit zwei berufstätigen Elternteilen zugenommen, so dass die Anfragen nach Hortplätzen stärker steigen. Die Anzahl der benötigten Kindergartenplätze steigt ebenfalls weiter an. Auch die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für unter 3-Jährige wird sich durch die Zuzüge im Neubaugebiet tendenziell weiter erhöhen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, ist die Gemeinde hier gefordert, die erhöhte Betreuungsnachfrage durch geeignete Konzepte sicherzustellen. Es ist bereits heute abzusehen, dass die vorhandenen Räumlichkeiten erneut nicht ausreichen werden. Diese wiederholte Unsicherheit über die zur Verfügung stehenden Betreuungskapazitäten löst bei den betroffenen Eltern bereits vermehrt Unmut und wachsende Ängste aus. Nun soll wieder mit einem Schnellschuss reagiert und eine momentan alterserweiterte Gruppe (Krippen- und Kindergartenkinder) geteilt werden, um eine Aufstockung der Kindergartenplätze in der KITA Pusteblume zu erreichen. Dafür sollen die Krippenkinder in die KITA 100-Morgen-Wald ziehen. Diese Reaktion seitens der Gemeinde soll wieder etwas Zeit verschaffen, ungeachtet der Tatsache, dass die Räumlichkeiten im 1. Stock der KITA 100-Morgen-Wald nicht optimal für unter 3-Jährige geeignet sind. Bei diesem Hin- und Her-Geschiebe der betroffenen Kinder drängt sich der Verdacht auf, dass der Bürgermeister seine Kinderbetreuungs-Planung mit Spielfiguren macht und die Kinder dabei vergisst. Um aus der Situation des ewigen nur Reagierens auf akute Engpässe herauszukommen und eine solide Planung für die Kinderbetreuung in Niederdorfelden sicherzustellen, bedarf es zunächst einer mittelfristigen Bereitstellung von Räumlichkeiten, wodurch Zeit für eine langfristige Lösung gewonnen wird. Die SPD-Fraktion stellte daher am 4. Oktober 2007 den Antrag, den Gemeindevorstand zu beauftragen, die Kosten für die Aufstellung von Containern auf dem Schulgelände für jeweils ca. 25 Kinder für die Dauer von einem bzw. zwei Jahren auf dem Schulgelände zu ermitteln. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der SPD- und CDU-Fraktion gegen die Stimmen von Bündnis 90/ Die Grünen angenommen. Das befristete Aufstellen von Containern würde die unbefriedigende Situation der Unterbringung von Hortkindern in der KITA Pusteblume beenden. Für die Kindergartenbetreuung wäre damit wieder ein Gruppenraum frei, um sowohl die notwendigen Kindergartenplätze als auch zusätzliche Krippenplätze für unter 3-Jährige anbieten zu können. Damit kann die Gemeinde die notwendige Zeit gewinnen, um in Zusammenarbeit mit dem Kreis eine dauerhafte Lösung der Raumprobleme in der Struwwelpeterschule zu erreichen. Die Fertigstellung einer angedachten Aufstockung der Struwwelpeterschule wird sich, auch bei Einigung aller Beteiligten über die Aufteilung der Kosten, noch mindestens ein bis zwei Jahre hinziehen. Der Vorteil der Container-Lösung liegt vor allem in der Flexibilität während der Planungsphase mit dem Kreis. Kindergarten, Hortkinder und auch die Struwwelpeterschule würden von dieser Lösung profitieren. Auf diese Weise kann die Gemeinde den betroffenen Eltern die gewünschten Zusagen über Kindergarten- bzw. Betreuungsplätze zukünftig hoffentlich wieder zuverlässig und frühzeitig geben.