SPD: Wir sind alle Niederdorfelden

Den von ihm selbst mitverschuldeten „Knatsch“ des Niederdorfelder Bürgermeisters mit zahlreichen Bewohnern des Neubaugebietes möchte sich die örtliche SPD nicht länger ansehen. Neubürger und seit kurzem SPD-Vorstandsmitglied Carsten Frey hierzu: „Ich denke, dieser Hick-Hack sorgt auf Dauer für eine Verstimmung bei den „Alteingesessenen. Für diese entsteht langsam der Eindruck, Niederdorfelder Probleme gebe es nur noch im Neubaugebiet, was ich durchaus verstehen kann. Ich selbst kann auch nicht alle Forderungen von Neubürgern nachvollziehen“. Dennoch dürfe man darauf nicht mit Sprüchen wie „hysterisch“ oder „falsch und nicht sachbezogen“ reagieren.

Einerseits könne man als Neubürger jenseits der Frankfurter Stadtgrenze nicht Idylle und städtische Infrastruktur zugleich erwarten, andererseits sei es falsch, die Neubürger mit ihren Problemen einfach hängen zu lassen, ja sogar gleichsam zu diffamieren.

Der sachlichen Diskussion diene es, wenn nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Allgemeinheit umfassend informiert werde. „Was ist das für ein Grundstücksverkauf an die Ruhbank-Anlieger, von dem immer wieder einmal die Rede ist?“ fragt Carsten Frey, und: „Wurden die Gemeindegremien damit befasst? Wie ist der Stand der Dinge?“

Es sei unverständlich, warum sich Zach zur Bewältigung seiner Probleme nicht des Projekts „Hallo Nachbar“ bediene. „Kreisbeigeordneter André Kavai und Bürgermeister a. D. Wilfried Schneider starteten damit doch eine Initiative, die sich als Forum der Integration bestens eignet“, so Carsten Frey. „Ich fand es auch falsch, das so erfolgreich gestartete Hainspielfest nicht als weiteren Baustein zum Miteinander fortzuführen“

„Könnte das“, fragt Carsten Frey, „meinen bisherigen Eindruck vom Bürgermeister verstärken, dass er zwar häufig in der Zeitung zu sehen ist, kluge Sätze formuliert, es aber an Taten fehlen lässt?“

Im Namen seines Ortsvereins schlug Carsten Frey vor, das Projekt „Hallo Nachbar“ wieder mit Leben zu erfüllen und etwa unter das Motto „Wir sind alle Niederdorfelden“ zu stellen. Damit solle deutlich gemacht werden, dass gebürtige, früher zugezogene und ganz neue Bürger der Gemeinde letztlich in einem Boot säßen und zusammen leben müssten. Er selbst sei mit seiner Familie dazu bereit, was sich nicht zuletzt an seinem Engagement in der SPD zeige. „Herr Bürgermeister“, appellierte er, „machen Sie mit Ihren Äußerungen die Gräben nicht noch tiefer, beenden Sie Ihre reiflichen Überlegungen, werden Sie endlich aktiv und bündeln Sie alle Kräfte, die integrationswillig und bereit sind, mitzuarbeiten!“